Lucena Sandro

Vorstellung

Sandro Lucena kommt aus den Vororten von Rio de Janeiro. Seine künstlerische Arbeit startet er 1994 in Argentinien. Seine Begegnung mit der Bildhauerei beschreibt er als eine Begegnung mit der eigenen Identität, wobei seine ersten Arbeiten sich sehr intuitiv auf das indigene und afro-brasilianische Erbe beziehen. Die Wahrnehmung dieses Mestizo-Erbes und der eigenen Verbindung mit der Erde bedeutete für ihn eine sehr starke Erfahrung am Anfang seiner Karriere als Künstler.

FILM

Das Sonnental

„El Valle del Sol“ (Sonnental) ist Bestandteil von „La memoria de la mata“ („die Erinnerung des Regenwaldes“), eine Arbeit in der Lucena die Geschichte des atlantischen Regenwaldes aus Fragmenten zu rekonstruieren versucht. „Das Sonnental“ bringt verschiedene Elemente bzw. Materialien zusammen, um diese fragmentierte Geschichte erzählen zu können.

FILM

Auf dem Weg der Gewässer

"En el camino de las aguas" (Weg der Gewässer) gehört zur Arbeit "die Erinnerung des Regenwaldes". Die Materialien sind grundsätzlich Holzstücke, die Lucena in den Korridoren eines Nationalsparks wiederfand. Der Dialog zwischen Künstler und der Materie ist die Grundlage dieser Arbeit. Es stellt nichts Konkretes dar. Das Symbolische interessiert Lucena vielmehr als die Figur, die manchmal eher spontan erscheint. Lucena arbeitet besonders an zwei sozialen Thematiken: 1) die Erinnerung des Regenwaldes und 2) der Vororte. Da die Vororte von Rio früher Regenwälder waren, sind beide Themen miteinander verbunden. Im Vorort lebt eine große Anzahl von, so wie es Lucena nennt "vorstädtischen Indianern", ehemalige Bewohner dieses Gebietes, die kolonisiert und in ein städtisches Universum gebracht wurden. Dort haben sie ihre Identität verloren.

FILM

Indianerin aus Irajá

Iraja liegt in den Vororten von Rio de Janeiro und ist Lucenas Wohnort. „India de Irajá“ (Indianerin aus Irajá) ist eine allegorische Holzfigur für die schwangeren Teenager, die ein gravierendes soziales Problem in Brasilien wiederspiegeln. Das unvollkommene Schleifen des Holzes ist ein Symbol für die Narben des Übergangs von der Kindheit zum Erwachsensein. Trotz der Narben verlieren die jungen schwangeren Frauen nichts an ihre Sanftheit und die Lust hübsch auszusehen, was sich in der Körperhaltung der Figur äußert.

FILM

Karneval

Das Samba-Universum versammelt sich in den Vororten der Stadt. Diese Figuren stellen die sogenannten Bahianas dar, betagte Frauen, die während der Karnevalszeit durch die Straßen marschieren. Das Material dieses Objektes ist Autoschrott. Lucena sucht immer Formen, Texturen und Elemente für seine Geschichten in den „Chatarrerías“ (Schrotthändler) der Vororte.

FILM

Andere Werke

Lucenas Ziel ist es, den Mestizen bzw. die brasilianische Identität zu finden. Die Verwendung von Schrott (Holz, Eisen und Stahl) ist in dieser Skulptur eine Metapher für die mestizische Identität Brasiliens. Es handelt sich um eine stilisierte Figur eines Mannes, der trotz vieler Narben ein sehr nobles Wesen besitzt. Der Künstler versucht das Wesen, den Inhalt dieses verschrotteten Materials zu finden, das sich trotz des jahrelangen Ausschlusses noch findet.

FILM